Wohnungsbaugenossenschaften als strategischer Partner für preiswerten Wohnraum

Bild: colourbox

Wenn die Bevölkerungsprognosen des Kreises für Elmshorn stimmen, werden bis 2030 ca. 1800 neue Wohneinheiten benötigt. Dies ist eine große Herausforderung für die Krückaustadt.

Nachdem die SPD-Fraktion Mitte Dezember zu einem öffentlichen Dialog zum Thema Besser Wohnen eingeladen hatte, haben sich die Genossen mit den Erkenntnissen aus der Veranstaltung beschäftigt.

„Für uns ist klar, dass wir weitere öffentlich geförderte Wohnungen brauchen, um den tatsächlichen Bedarf decken zu können. Außerdem wollen wir verstärkt auf die Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugenossenschaften setzen, um das Preisniveau auf dem Wohnungsmarkt langfristig in den Griff zu bekommen!“, skizzierte die Pressesprecherin der Fraktion Dörte Köhne-Seiffert die wesentlichen Ergebnisse.

Dörte Köhne-Seiffert

Da Genossenschaften die Versorgung ihrer Genossenschaftsmitglieder mit angemessenem Wohnraum zum Ziel hätten und ihre Immobilien langfristig im Bestand hielten und auch erhielten, fielen Mieterhöhungen über die Jahre in der Regel deutlich geringer aus als bei anderen Eigentümern. Dies gelte selbst dann, wenn für geförderte Wohnungen die Sozialbindung ausliefe. „Daher sehen wir vorrangig die Wohnungsbaugenossenschaften als strategischen Partner, um unsere wohnungspolitischen Ziele zu verwirklichen!“, betonte Köhne-Seiffert. Um ihr Ziel, ausreichend preiswerten Wohnraum mit langfristig stabilem Mietniveau sicherzustellen, können sich die Genossen auch Grundstücksvergaben in Erbpacht vorstellen, alternativ auch den Verkauf zu vergünstigten Preisen, wenn der Käufer im Gegenzug auch bei frei finanzierten Wohnungen langfristig günstige Mieten garantiert. Wenn möglich, sollen auch kleine Genossenschaftsprojekte für Selbstnutzer realisiert werden.

Aufgrund des großen Bedarfs an zusätzlichen Wohnungen spiele das Sanierungsgebiet Krückau/Vormstegen eine wichtige Rolle. Deswegen haben die Sozialdemokraten für den Ausschuss für Stadtumbau eine Anfrage eingebracht, um die Spielräume der Stadt bei der Grundstücksvergabe weiter klären zu lassen.

Da die der Stadt vorliegenden Daten über den Wohnraum in Elmshorn aus dem Jahr 2013 stammen, fordern die Genossen, dass der Politik zügig aktuelle Daten vorgelegt werden.

Außerdem soll die Selbstverwaltung informiert werden, welche Wohnungen in der nächsten Zeit aus der Sozialbindung rausfallen. „Wir wünschen uns, dass der Bürgermeister bei den Eigentümern anregt, zusammen mit der Investitionsbank nach Möglichkeiten zu suchen, die Sozialbindung zu verlängern!“ betont Köhne-Seiffert und kündigte weitere Initiativen ihrer Fraktion in den zuständigen Ausschüssen an.