Erste Prognosen zur künftigen Entwicklung der Stadt Elmshorn gehen von einem weiteren Wachstum von mehr als 4.000 Einwohnern aus. Was das für die Wohnraumentwicklung in Elmshorn bedeuten kann, wurde kürzlich intensiv auf unserer Mitgliederversammlung diskutiert.
Der Fraktionsvorsitzende Arne Klaus, der Wohnungspolitiker Uwe Köpcke und die SPD -Ortsvorsitzende Beate Raudies stellten hierzu einige besondere Entwicklungen in der Wohnraumversorgung in Elmshorn heraus.
So gibt es seit 2007 eine deutlich größere Nachfrage nach Wohnungen als das Angebot hergibt. Mit 37 Sozialwohnungen auf 1.000 Einwohner und 32 Prozent aller Sozialwohnungen im Kreis Pinneberg in Elmshorn liegt die Stadt deutlich über dem Kreisdurchschnitt. Davon fallen in den nächsten Jahren allerdings absehbar 500 Wohnungen aus der Sozialbindung, wenn nicht dagegen gesteuert wird.

Arne Klaus machte deutlich, dass es durchaus eine Bereitschaft bei den genossenschaftlichen Vermietern gäbe, diese Sozialbindungen zu verlängern. Eine solche Verlängerung der Sozialbindung, aber auch ein weiterer Neubau von kostengünstigem Wohnraum ist denn auch eines der Hauptziele aus dem Masterplan der SPD – Fraktion.
Auch zum Niveau der Wohnungsmieten nahmen Arne Klaus und Uwe Köpcke Stellung. So gäbe es durchaus noch Mieten im Altbestand von bis zu 8 Euro den Quadratmeter, bei Neubau bis zu 10 Euro. Allerdings könne sich auch Elmshorn dem steigenden Mietniveau der Metropolregion Hamburg nicht entziehen. Umso wichtiger sei es, dass das Wohnungsversorgungskonzept von 2005, das bis 2013 noch fortgeschrieben worden ist, für die Zukunft wieder aktualisiert wird und es kontinuierlich Monitoring – Berichte hierzu gibt.

Uwe Köpcke: „Dass die Stadt hier als Basis die letzten Zahlen von 2012 hat, wird der Bedeutung der Wohnungspolitik nicht gerecht.“ Gerade auch für die Verhandlungen mit den Wohnungsgesellschaften, dem Land und der Investitionsbank hält es die SPD für sehr wichtig, dass sich die Stadt hier schnell auf den neusten Stand bringt. Auch müsse der Frage nachgegangen werden, weshalb in Elmshorn keine Wohnungen über den 2. Förderweg der Investitionsbank errichtet werden können.

Beate Raudies: „Wir brauchen alle Unterstützungsmöglichkeiten, um in Elmshorn ein gut gemischtes Wohnungsangebot auch für die Zukunft auszubauen und zu verbessern.“ Das gilt neben altengerechten und barrierefreien Wohnungen nach Auffassung der SPD auch für Wohnungen für Auszubildende und Studierende. „Junges Wohnen ist kein Luxus, sondern kann auch zur Entlastung des übrigen Wohnungsmarktes beitragen“, so der Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann.

Andere Anregungen zielten auf die langfristige Bodenbevorratung, die Nutzung von Vorkaufsrechten und die Vergabe von Erbpachten. Auch die Ideen eines Quartiersmanagements und die Wiederbelebung des Genossenschaftskonzepts wurden diskutiert. Dabei ist für die SPD klar, dass vor allen Dingen an der Schaffung von zusätzlichem Wohnraum in Elmshorn über die Stadtpolitik mitgearbeitet werden muss.
„Rund 440 neu geschaffene Wohneinheiten in den letzten drei Jahren sind eine ordentliche Leistung, davon 150 mit sozialer Mietpreisbindung. Aber Elmshorn wird dabei nicht stehen bleiben dürfen, sonst bekommen wir gewaltige Probleme in der Wohnraumversorgung und bei den Wohnungskosten“, so Arne Klaus.
Für die SPD ist dabei auch das gute Zusammenwirken von Wohnungsbaugesellschaften und Vermietern mit der Stadtverwaltung und der Kommunalpolitik unverzichtbar.
„Wir dürfen und wollen nicht so tun, als ob die Politik diese Wohnungen alleine baut, sondern dazu braucht es eine Gemeinschaftsleistung von Wohnungswirtschaft, Stadtverwaltung und Wohnungsbauförderung von Bund und vom Land Schleswig -Holstein“, so der Fraktionsvorsitzende., der den SPD – Mitgliedern für den Herbst zugleich konkrete Fraktionsanträge zum Wohnungsthema im Rathaus ankündigte.