Als eines der letzten Bundesländer hat Schleswig-Holstein im Oktober die Förderbekanntmachungen für die Bundesmittel aus dem Digitalpakt für die Schulen veröffentlicht. Für das SPD-Bildungsforum im Kreis Pinneberg war dies jetzt Anlass, mit interessierten Lehrkräften und Eltern aus allen Schularten über Stand und Planungen vor Ort zu diskutieren. Von den 170 Millionen Euro, die das Land Schleswig-Holstein vom Bund erhält, gehen dabei immerhin 142 Millionen direkt an die Schulen. „Die restlichen 18 Millionen Bundesmitteln gehen an das Land für landesweite und länderübergreifende Investitionsmaßnahmen“, wie der Bundestagsabgeordnete Ernst Dieter Rossmann, Vorsitzender des Bundestags-Bildungsausschusses den interessierten Schulvertretern mitteilte.

Rossmann: „Das ist auch in Ordnung, denn gerade bei der digitalen Infrastruktur braucht es auch Angebote, die über den einzelnen Schulträger und die einzelne Schule hinaus gehen.“ Bei den Mitteln, die über das Land direkt an die Schulträger nach der Zahl der Schüler weitergeleitet werden, ist der Kreis Pinneberg dann immerhin mit 14,7 Millionen Euro dabei. Kai Vogel, schulpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion und Ratsherr in Pinneberg, machte darauf aufmerksam, dass diese Mittel von den Trägern der öffentlichen Schulen um einen Eigenanteil in Höhe von jeweils mindestens 15 Prozent zu ergänzen sind. Bei finanzschwachen Kreisen, Städten und Gemeinden soll dieser Eigenanteil aber entfallen, genauso wie es eine Mindestförderung in Höhe von 45. 000 Euro für kleine Schulträger oder Förderzentren gibt.
Vanessa Mangels, Sprecherin der Elmshorner SPD-Fraktion für Kinderpolitik, stellte als Grundlage für eine gute Umsetzung eines Digitalisierungsprogramms eine langfristig angelegte enge Kooperation und Abstimmung von Schulträgern und den einzelnen Schulen, einen Entwicklungsplan und eine nachhaltige Unterstützung beim Support heraus. Vanessas Mangels: „Das Geld sollte nicht möglichst schnell, sondern nach einem gezielten schrittweisen Aufbaukonzepte und im Gleichschritt mit den personellen und fachlichen Kompetenzen und Kapazitäten an den Schulen ausgegeben werden.“

Technik ohne qualifizierte Lehrkräfte und eine funktionierende Pflege der digitalen Medien bringe gar nichts, so auch die übereinstimmende Auffassung der Experten aus Lehrerschaft und Schulelternbeiträten. Das Elmshorner Modell, einen schulübergreifenden Pool von Unterstützungskräften für die Technik zu bilden, wurde dabei von den Teilnehmern des SPD-Bildungsforums als vorbildlich angesehen. Ein offener Diskussionspunkt blieb noch die Frage nach eigenen Klassensätzen von mobilen Endgeräten wie Laptops, Notebooks und Tablets. Nicht alle Kinder und Jugendliche hätten eigene Geräte, so die Mahnung einiger Diskussionsteilnehmer. Auch seien die Datenschutz- und Haftungsfragen und technischen Serviceprobleme bei einer Vielzahl sehr unterschiedlicher Geräte zu beachten. Ernst Dieter Rossmann informierte, dass die Summe für solche Endgeräte pro Schule nicht höher als 25000 Euro bzw. 20 Prozent des Gesamtbudgets liegen dürfe. Auch bei der Anschaffung von Geräten plädierten die Experten für ein überlegtes Vorgehen des Schulträgers und möglicherweise eine Kooperation von verschiedenen Schulträgern im Kreis. „Menge bringt Rabatte“, so die Forderung auch aus dem Kreis der Elternbeiräte.