Vision: Elmshorn 2030

Gut zweieinhalb Jahre sind seit der letzten Kommunalwahl vergangen, und zugleich ist es nur ein kurzer Zeitraum, wenn es um die Entwicklung einer Stadt, die Planung und den Bau von großen Vorhaben geht. Der Wandel unserer Stadt vollzieht sich dabei im Umfeld des Kreises Pinneberg, der Metropolregion Hamburg und von nationalen und internationalen Veränderungen.

Mit Blick auf das Jahr 2030 richten wir unsere langfristige Politik deshalb an einigen grundlegenden, jetzt schon absehbaren Veränderungen und Bedarfen aus, an denen sich sozialdemokratische Politik für Elmshorn und seine Menschen orientieren soll – kooperativ und offen für die Gesamtinteressen von Elmshorn zusammen mit seinem Umland. In vielen Einzelgesprächen, aber auch während der durchgeführten Veranstaltungen, haben wir Wünsche und Anregungen von Bürgerinnen und Bürgern aufgenommen, mit eigenen Ideen verknüpft, und für die kommenden Jahre zusammengefasst. Damit ist es aber nicht getan. Wir entwickeln unsere Vision ständig weiter, sowohl in der laufenden Wahlperiode als auch weit über die nächste Dekade hinaus.

Die Stadt wandelt sich

Im Jahr 2030 soll das Stadtbild neue Geschlossenheit und Modernität zeigen. Im neuen erweiterten Zentrum von Elmshorn gibt es nach dem „Sprung über die Krückau“ schon sichtbare Zeichen der Veränderung. So steht am Buttermarkt das neue Rathaus. Der Stadtteil Vormstegen wird für innerstädtisches Wohnen und Leben, Gewerbe und Kultur neugestaltet. Der Buttermarkt ist die stark frequentierte Verbindung zwischen Königstraße und dem umgestalteten Vormstegen, eine renovierte Markthalle, viel Grün und Kultur entlang der Krückau sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität der Innenstadt. Der moderne Bahnhof wird durch einen neu gestalteten ZOB aufgewertet. Fachläden, kleine Geschäfte und kleines Gewerbe in der Innenstadt sollen wiederbelebt sein. Das Leben in der Innenstadt pulsiert durch Veranstaltungen, traditionelle Elmshorner Aktionen wie den „Lichtermarkt“ und eine bunte Event-Kultur. Durch die Schaffung sozial geförderten Wohnraums ist der Anstieg bei den Mietpreisen gebremst, Elmshorn bleibt ein „Wohnort für Alle“.

Die Stadt ist Heimat und schafft Zusammenhalt

Bis zum Jahr 2030 wird die Bedeutung von Vernetzung und Zusammenarbeit im Bereich der Bildung, der sozialen Dienste, der Bürgerarbeit immer wichtiger. Die Lebensformen von jungen Familien und älteren alleinstehenden Menschen sollen nicht immer weiter auseinanderfallen und die wachsende Mobilität nicht zu Heimatlosigkeit führen. Das Stadtleben soll auch in digitalen Zeiten lebendig und persönlich bleiben.

Dazu gehört eine enge Vernetzung aller Bildungseinrichtungen von den Kindertagesstätten bis zu den Einrichtungen der Erwachsenenbildung, der Kombination von analogem und digitalen Lernen und offenen Bildungshäusern bis hin zur Bibliothek. Bürgertreffpunkte und Stadtteilzentren soll es in allen Wohnquartieren geben, mit mobilem Bürgerservice für soziale Dienstleistungen, mit starken Bürgerinitiativen für soziale Selbsthilfe und einem lebendigen Ehrenamt. Aktive Heimatpflege gehört auch dazu, durch die Förderung von Geschichts- und Kulturvereinen, mit Verantwortungsbewusstsein für die Pflege und den Erhalt von Gebäuden aus dem Elmshorn der Gründerjahre, neuen Kulturdenkmalen und mit Geschichtsbewusstsein über Elmshorn als freie Stadt der Arbeit und des Antifaschismus.

Die Stadt entwickelt sich mit ihrem Umland

Elmshorn hat sich in seiner Entwicklung nie allein gesehen. Nur zusammen mit ihrem Umland kann die Stadt weiter an Stärke gewinnen. Als Teil der Metropolregion Hamburg sind die Attraktivität und die Lebensqualität in Elmshorn gewachsen. Mit dem Ausbau der A 20 ergeben sich neue Perspektiven für Wirtschaft und Gewerbe in Elmshorn. Die Stadt entwickelt mit den Nachbargemeinden im Norden gemeinsame Gewerbeflächen und Wirtschaftsprojekte.

Elmshorn und sein Umland haben gemeinsame Stadt-Umland-Bedürfnisse und -Interessen hinsichtlich Kindertagestätten, Bildungseinrichtungen, Wohnangebot, sozialen Diensten, Nahverkehr, Kultur, Sport und Freizeit. Die Stadt-Umland-Kooperation wird zu einer Einrichtung ausgeweitet, bei der alle Kommunen zu diesen Fragen solidarisch fair für die Gesamtheit ihrer Bürgerinnen und Bürger arbeiten. Die Verbindungen nach Hamburg sind für die Mobilität der Aus- und Einpendler gleichermaßen verbessert. Der umweltfreundliche Ausbau von Bahn und Bus mit Park-and-Ride und Bike-and-Ride wird erweitert um ein leistungsfähiges Radwegenetz: In der Stadt nach dem Vorbild der „Eselsbrücke“, über die Stadtgrenzen hinaus durch Radschnellwege Richtung Pinneberg und Hamburg.

Die Stadt ist weltoffen und Europa zugewandt

Elmshorn hat eine lange, lebendige Tradition an Liberalität, Fairness und Weltoffenheit. Viele Geflüchtete sind in dieser Stadt gut integriert worden. So wie dies nach dem Zweiten Weltkrieg gelungen ist, zeigen die Stadt, ihre Verwaltung und ihre Bürgerinnen und Bürger auch in der jüngsten Zeit ein ehrliches Willkommen, praktische Hilfe und Solidarität.

In Elmshorn werden der Austausch und das Zusammenwirken der Religionen mit Respekt gepflegt. Von der jüdischen Gemeinde über die christlichen Kirchen bis zu muslimischen Gemeinden und anderen Religionsgemeinschaften. In Elmshorn sind alle im Gespräch miteinander.

Es werden immer wieder neue Wege gesucht, Partnerschaften in Europa zu pflegen und Offenheit gegenüber den Problemen dieser Welt zu zeigen.

Elmshorn hat als Stadt, aber auch über Vereine und Verbände vielfältige Verbindungen zu Partnerstädten in Europa und in der Welt. Die Schulen und andere Bildungseinrichtungen entwickeln sich zu Europa-Schulen. Die Stadt pflegt auch eine Partnerschaft zu einer Kommune in Afrika, so wie es auch durch einzelne Kirchengemeinden, Schulen und freie Initiativen vorbereitet worden ist.

Elmshorn bleibt Fair-Trade-Town aus Überzeugung und mit viel praktischem Einsatz, in den öffentlichen Einrichtungen, bei den Bildungshäusern, in den sozialen Institutionen. Denn die Elmshornerinnen und Elmshorner wissen im Jahr 2030 erst recht: Wer in die Zukunft schaut, muss global denken und lokal handeln.

2030 wird unsere Stadt noch sozialer, gerechter und moderner sein. Eine Stadt, die lebenswert für Alle ist.