Stadt als Ankermieter – Kulturetage als „Dritter Ort“ in die Knechtschen Hallen

Bild: SPD Elmshorn

Unsere Fraktion hat sich in den vergangenen Monaten verstärkt mit Nutzungsideen für die Knechtschen Hallen beschäftigt. Nachdem vorgeschlagen wurde, den Gesamtkomplex der Hallen in der Kubatur zu erhalten, die Hallen 1 und 2 zu entkernen und dort eine Quartiersgarage unterzubringen, legen wir Sozialdemokraten jetzt nach: In das Hauptgebäude in der Schlossstraße soll, wie auch schon das ExWoSt-Gutachten vorschlägt, eine Mischung von Wohnen, Gewerbe und Kultur einziehen.

Das etwas vage Stichwort Kultur konkretisieren wir. Wir greifen dabei Ideen aus Hamburg zum geplanten „Haus der digitalen Welt“ sowie aus dem dänischen Aarhus zur „Bibliothek als Dritter Ort“ auf. Letzteres meint einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität, der gut zu erreichen und niederschwellig, d.h. unter anderem kostenlos oder gegen ein nur geringes Entgelt zu nutzen ist. Er steht neben dem Wohn- und Arbeitsort als erstem und zweitem Ort.

Uwe Köpcke

„Die Stadt sollte als sogenannter Ankermieter eine oder anderthalb Etagen im Hauptgebäude in der Schlossstraße mieten. In diesen könnten dann die digitalen Angebote der Stadtbücherei, Tablet-Computer zum Ausleihen, Lern- und Arbeitsräume für Schüler*innen und Studierende, Arbeits- und Veranstaltungsräume, unter anderem für die Volkhochschule, frei verfügbare Nähmaschinen, ein Café – vielleicht das lange versprochene Jugendcafé – sowie spezielle Bildungs- und Freizeitangebote aus der digitalen Welt vorgesehen werden. Weiter wäre denkbar, auch eine Küche zu integrieren, die man mieten kann, um Kochkurse oder geführte Abende zu verbringen. Auch das temporäre Repair-Café sollte dort in den multifunktionalen Räumen unterkommen können. Ebenso könnte vielleicht die Idee eines kleinen Programmkinos, wie es dies bei Baalmann vor 40 Jahren gab, wiederbelebt werden.“ erläutert unser kulturpolitischer Sprecher, Uwe Köpcke

Insgesamt würden die Knechtschen Hallen so nicht nur zu einem attraktiven Treffpunkt für den neuen Stadtteil, sondern für die ganze Stadt werden.

Wir setzen nun einerseits auf eine rege Diskussion unserer Vorstellungen mit der Zivilgesellschaft, vor allem mit dem Freundeskreis Knechtsche Hallen, mit den Mitarbeitenden von Bücherei und VHS, der Verwaltung sowie den anderen politischen Parteien. Wir sind davon überzeugt, dass es einen Bedarf für die skizzierten Vorschläge gibt und dass somit andererseits ein Bekenntnis der Stadt, als Ankermieter in die Hallen einziehen zu wollen, hilfreich bei der Suche nach den unbedingt benötigten privaten Investoren ist.

Deshalb haben wir diesen Antrag in den Ausschuss für Kultur und Weiterbildung zur Sitzung am 19. April 2021 eingebracht.