Jetzt handeln und trotzdem an die Zukunft denken – Positionen der Elmshorner SPD zur Schulsituation und zur Schulentwicklungsplanung
Auszug aus dem Kommunalwahlprogramm 2018 – 2023:
„Eine wachsende Stadt braucht wachsende Schulen: Um den akuten Raumbedarf zu decken, erweitern wir die öffentlichen Schulen bedarfsgerecht. Wenn die zukünftigen Schülerzahlen es erforderlich machen, bauen wir eine neue Grundschule und eine neue Gemeinschaftsschule.“
Mit den aktuellen Zahlen zur Schulentwicklungsplanung ist mal wieder ein steigender Raumbedarf an den Elmshorner Schulen dokumentiert worden.
In den letzten Jahren hat sich unsere Fraktion bereits intensiv mit dem Thema räumliche Ausstattung an den Elmshorner Schulen beschäftigt. So haben wir in der letzten Wahlperiode ein umfangreiches Raumprogramm mit großzügigen Flächenrichtwerten maßgeblich mit beeinflusst. Im Frühjahr 2021 haben wir über eine breit angelegte Umfrage an den weiterführenden Schulen die Stimmung unter den Schüler*innen den Lehrenden sowie den Eltern abgefragt.
Link zum Artikel: https://www.spd-elmshorn.de/2021/03/25/schulumfrage-teilnehmende-befuerworten-neubau-einer-weiterfuehrenden-schule/
Hierbei wurde bereits deutlich, dass sich die Beteiligten gut noch eine weitere 3-4 zügige Schule in Elmshorn vorstellen könnten. Außerdem war aus der Umfrage bereits eine starke Unzufriedenheit an der Elsa-Brändström-Schule erkennbar.
Die Erkenntnisse aus der Umfrage, die Bewertung des Verwaltungsentwurfes zur Schulentwicklungsplanung und die darüber hinaus geführten Gespräche mit vielen Beteiligten haben uns zu der Erkenntnis gebracht, dass wir eine umfangreichere Entscheidung benötigen, als „nur“ zum vorliegenden Beschlussvorschlag.
Link zum Artikel über den Austausch mit den Elmshorner Schulelternbeiräten:
1.Kurzfristig wirkende Entscheidungen:
Um die räumliche Situation an den Elmshorner Schulen nicht zu verschlechtern müssen die im Laufe eines Jahres auftretenden notwendigen Reparaturen und Unterhaltungsmaßnahmen gewährleistet werden. Daher werden wir uns in den anstehenden Haushaltsberatungen für einen auskömmlichen Mittelansatz einsetzen.
2. Mittelfristig wirkende Entscheidungen:
Wir können uns dem Verwaltungsvorschlag mit einer Aufstockung der Zügigkeit an den beiden Grundschulen Timm-Kröger und Hainholz sowie einer Erweiterung der EBS um einen Zug sowie einem weiteren für die Klassen 5 und 6 in der mittelfristigen Perspektive grundsätzlich anschließen.
Insbesondere an der EBS sehen wir jedoch einen sehr dringenden Handlungsbedarf. Daher beauftragen wird die Verwaltung, Möglichkeiten für eine Beschleunigung der Planungs- und Bauausführung zu prüfen. Hier könnten wir uns insbesondere die Einbeziehung von Dritten (z.B.: Externen Planungsbüros) oder auch die Errichtung in einer Modul-Bauweise vorstellen. Hierfür werden wir entsprechende Entscheidungen im Fachausschuss und in den Haushaltsberatungen z.B. für erste Planungskosten stellen.
3. Langfristig wirkende Entscheidungen:
Um bei der nächsten Schulentwicklungsplanung nicht wieder nur der Entwicklung hinterherzulaufen, muss unmittelbar mit der Standortsuche für einen möglichen, neuen Schulstandort begonnen werden!
Wir beantragen daher im AKJS am 15.09.21 eine Ergänzung des Beschlussvorschlages um den folgenden Satz:
„Es wird mit der Suche nach einem Standort für eine Grund- und Gemeinschaftsschule, optional mit Oberstufe, begonnen. Die Ergebnisse der Suche werden dem Ausschuss spätestens im September 2022 vorgestellt.“
Auch wenn die Annahmen in der Verwaltungsvorlage grundsätzlich plausibel erscheinen, haben wir doch bisher immer die Erfahrung gemacht, dass wir zu knapp geplant haben.
Bei den Prognosen hieß es vor einigen Jahren noch, dass wir eine Schule schließen müssen. Bei unserem letzten Beschluss zur Schulentwicklungsplanung 2016 haben wir zwei Grundschulen um je einen Zug erweitert und waren dann davon ausgegangen, dass die Situation an den Grundschulen damit nachhaltig entlastet wurde. Nun erweitern wir erneut zwei Grundschulen um je einen Zug. Spätestens mit der Umsetzung des Wohnungsmarktkonzeptes und einer städtischen Gesamtstrategie rechnen wir mit zusätzlichen Bedarfen.
Außerdem werden durch die vorliegenden Planungen und den Verwaltungsvorschlag die Räumlichkeiten bis zum äußersten ausgenutzt. Langfristig möchten wir diese pädagogisch wichtigen Räume jedoch den Schulen wieder zur Verfügung stellen.
Darüber hinaus rechnen wir zukünftig eher mit einer weiteren Reduzierung des Klassenteilers an allen Schulformen. Daher erscheint uns eine großzügigere Raumplanung weiterhin absolut erforderlich.