Schulen mit Luftfiltern ausrüsten – da geht noch mehr!

Zu spät, zu zögerlich, zu halbherzig: Die SPD-Landtagsabgeordnete Beate Raudies wundert sich vor dem Hintergrund der steigenden Corona-Inzidenzzahlen, dass die Landesregierung nicht schon längst mit strengeren Auflagen reagiert hat. „Ich habe den Eindruck, dass Jamaika den Ernst der Lage immer noch nicht begriffen hat und einige gesundheitsschützende Maßnahmen nicht konsequent durchgeplant hat“, so die Elmshorner Politikerin.

Das werde unter anderem auch beim Thema Luftfilter für Klassenzimmer an den Schulen deutlich – im zweiten Corona-Jahr kein neues Thema. Umso unverständlicher sei es, dass es hierbei erheblichen Handlungsbedarf gebe. „Als ich im Herbst einige Schulen in meinem Wahlkreis besucht hatte, konnte noch gelüftet und so für frische Luft in den Unterrichtsräumen gesorgt werden. Nun ist es kalt, und deshalb wäre eine Nachrüstung mit Luftreinigungsfiltern sinnvoll, um für saubere Luft zu sorgen und somit die Ansteckungsgefahr mit Corona-Viren zu mindern.“ Bisher erhalten Schulen entsprechend einer Fördermöglichkeit des Bundes nur Zuschüsse für die Luftfilter-Ausrüstung von Unterrichtsräumen für Schulen, die auch unter 12-jährige Kinder unterrichten.
Hier können Räume mit Luftfiltern ausgerüstet werden, die sonst schlecht belüftet werden können. Weiterhin wurde die Länder und die Träger im Rahmen dieser Förderung dazu verpflichtet, einen Eigenanteil in Höhe von 25 Prozent zu erbringen. Die Landesregierung, so heißt es in einer Mitteilung von Bildungsministerin Karin Prien, hatte beschlossen, sich mit 25 Prozent zu beteiligen. „Damit ist zwar ein Eigenanteil erbracht, aber auch nicht mehr. Das hat teure Folgen für Schulträger und Kommunen vor Ort, denn sie müssen einspringen, um ihre Schulen mit Luftfilteranlagen ausstatten zu können.
Das ist ein tolles Engagement, aber entlässt das Land nicht aus der finanziellen Verantwortung“, so Raudies.
Hier werden Kommunen, Schulträger und letztendlich auch unsere Kinder alleine gelassen, so die Elmshornerin.
Wie es besser geht, macht indes Hamburg vor: Dort stehen inzwischen in rund 90 Prozent aller mehr als 11 000 Unterrichts- und Fachräumen insgesamt mehr als 21 000 mobile Luftfilter zur Verfügung.
Das zeigt: „Wer das Thema Infektionsschutz ernst nimmt, handelt eben dementsprechend“, betont Raudies. Es könne nicht sein, dass Corona-Präventionsmaßnahmen an Schulen davon abhängig sind, ob Schulträger und Kommunen dafür Geld ausgeben können. „Hier muss die Landesregierung schnell handeln und nachsteuern. Ohne Wenn und Aber!“