Kurzfristige Betreuungsangebote für ukrainische Kinder gefordert

Wir sind von den jüngsten Schreckensnachrichten aus der Ukraine tief betroffen. Auf einer Klausurtagung der Fraktion ging es auch um die Situation der bereits in Elmshorn befindlichen Flüchtlinge.

Uns alle bewegt das große Leid der aus der Ukraine geflüchteten Menschen, aber auch die große Solidarität und Hilfsbereitschaft der ElmshornerBevölkerung. Wir sehen einen dringenden Handlungsbedarf explizit bei den schwächsten der geflüchteten Menschen, nämlich den Kindern. Für diese müssen wir kurzfristig Angebote bereitstellen, damit wenigstens ein bißchen Normalität in deren Alltag zurückkehren kann”,

Arne Klaus

betont unser Fraktionsvorsitzender Arne Klaus die Notwendigkeit schneller Hilfe.

Im Vordergrund sehen wir dabei Angebote zum Spracherwerb und zur Betreuung.

“Spätestens zum neuen Schuljahr wird für viele Kinder aus der Ukraine die Schulpflicht gelten. Dies wird eine immense Herausforderung für die sogenannten DAZ (Deutsch als Zweitsprache)-Klassen, in denen die Kinder zunächst unterrichtet werden, bis die Sprachkenntnisse für den Besuch regulärer Klassen ausreichen. Deswegen sollte die Verwaltung kurzfristig Gespräche mit den Kindertagesstätten aufnehmen, um zu prüfen, ob durch eine vorübergehendeAufstockung der Gruppengrößen zusätzliche Plätze für Kinder im Vorschulalter kurzfristig geschaffen werden können, um so den Erwerb von Sprachkenntnissen bereits vor der Einschulung zu ermöglichen!”,

appelliert Klaus an die Verantwortlichen.

Um Ungerechtigkeiten zu vermeiden, möchten wir Sozialdemokrat*innen die Plätze für alle Kinder erhöhen. Das bedeutet, dass einerseits alle angemeldeten Kinder im Vorschulalter kurzfristig einen Platz erhalten und zusätzlich den geflüchteten Kindern aus dieser Altersgruppe aktiv ein Platz angeboten wird.

Wir verbinden damit die Erwartung, dass ein großer Teil der zusätzlich bereitgestellten Landesmittel genau für diese Zielgruppe verwendet wird, die in der Vergangenheit so oft zu kurz gekommen ist.”,

so Klaus.

Gehe es nach unserer Fraktion, sollen darüber hinaus zusätzliche Angebote für geflüchtete Kinder aus der Ukraine eingerichtet werden.


Wir brauchen dringend Angebote für die jüngeren, geflüchteten Kinder, um möglichst schnell wieder ein Stück Normalität zu ermöglichen. Da unsere Kitas aber bereits seit Jahren am Limit arbeiten, werden wir Angebote benötigen, die über die Nutzung der bestehenden Möglichkeiten hinaus gehen. Hierbei sind kreative Lösungen gefragt. So können wir uns gut die Einrichtung zusätzlicher Angebote vorstellen, bei denen geflüchtete Erwachsene mit pädagogischer Ausbildung eingestellt werden, um die Kinderbetreuung sicherzustellen, während die Eltern z.B. Integrationskurse besuchen oder bereits einer Beschäftigung nachgehen. Um das so schnell wie möglich zu gewährleisten, erwarten wir eine lösungsorientierte Zusammenarbeit zwischen Kreis und Stadt ohne Verweis auf Zuständigkeiten und Verzögerungen durch die Genehmigungsbehörden.”,

erläutert Klaus die Position der SPD.

Arne Klaus betont, dass diese zusätzlichen Herausforderungen auf Einrichtungen treffen, die bereits durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie außergewöhnlich stark belastet wurden und die über keine Reserven mehr verfügen. Deswegen fordern wir Unterstützung für das Personal dieser Einrichtungen.

Leider ist der Arbeitsmarkt für pädagogisches Personal so leergefegt, dass kaum ausgebildetes Fachpersonal zur Verfügung stehen wird. Wir möchten den Fachkräften daher kurzfristig durch die Bereitstellung von Unterstützungspersonal unter die Arme greifen, damit diese sich besser auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können. Hierbei sollen auch die Kenntnisse und Erfahrungen von ebenfalls geflüchteten Erwachsenen genutzt und einbezogen werden.”,

so Klaus.

Dörte Köhne-Seiffert

Auch aus den kommunalen Spitzenverbänden kommt die Forderung, Lehrer*innen und Erzieher*innen aus der Ukraine auch ohne langwierige formelle Anerkennungsverfahren eine Tätigkeit in diesem Bereich zu ermöglichen. Auch in Schleswig-Holstein sollten hierfür kurzfristig die Voraussetzungen geschaffen werden!”,

berichtet unsere Fraktionspressesprecherin Dörte Köhne-Seiffert aus den Gremien des Deutschen Städte- und Gemeindebundes.