Dass die Uetersener Wohnungsbau-Genossenschaft darüber hinaus auch die Wohnungen weiter so behandelt, die eigentlich aus der Sozialbindung herausfallen, fand höchstes Lob der SPD-Politiker. „Das ist gelebte Sozialpolitik.“
Vorstandsvorsitzender Kiewald berichtete dabei, dass die Nachfrage nach günstigem Wohnraum in der Stadt ausgesprochen hoch ist. „Wir haben aktuell zwischen 200 und 300 Bewerbungen. Das ist bei einem Bestand von rund 650 Wohneinheiten enorm.“ All ihre Wohnungen hat die „Pinnau“ dabei in Uetersen – und will bei dieser Orientierung auch bleiben. „Wir setzen rundum auf Regionalität“, machte Vorständin Bargmann deutlich. „Dazu gehört, dass wir mit örtlichen oder regionalen Handwerksbetrieben zusammenarbeiten. Die wissen, dass sie sich auf uns verlassen können. Und wir können uns auf sie verlassen. Das ist ein Zusammenspiel, das seit langen Jahren gut funktioniert.“ Ein Problem für die Genossenschaft ist allerdings, dass in Uetersen fast kein Bauland mehr verfügbar ist. „Auch die Stadt hat nichts mehr“, bestätigte Kommunalpolitiker Vogt. Erstmals steht deshalb bei „Pinnau“ ein Abriss für einen Neubau an. Und die Genossenschaftler wollen höher hinaus: Bauten sollen künftig mit mehr Geschossen als bisher geplant werden. Den Anfang soll dabei das Projekt auf dem Alten Sportplatz machen.
Wie die Wohnungen im Bestand werden bei der „Pinnau“ auch alle neuen Maßnahmen als geförderter Wohnungsbau, also als „Sozialwohnungen“ errichtet. Dass die Uetersener Wohnungsbau-Genossenschaft darüber hinaus auch die Wohnungen weiter so behandelt, die eigentlich aus der Sozialbindung herausfallen, fand höchstes Lob der SPD-Politiker. „Das ist gelebte Sozialpolitik“, befand MdB Stegner, der hervorhob, dass die Wohnungsbau-Genossenschaften sich bei der SPD generell größter Wertschätzung erfreuen und als wichtiger Akteur bei der Schaffung bezahlbaren Wohnraums angesehen werden: „Wir haben dafür gesorgt, dass die Wohngemeinnützigkeit, die von Schwarz-Gelb unter Helmut Kohl abgeschafft worden ist, im Koalitionsvertrag der Ampel steht und wieder eingeführt wird. Damit soll über steuerliche Förderung und Investitionszulagen eine neue Dynamik in den Bau und die dauerhafte Sozialbindung bezahlbaren Wohnraums gebracht werden.“
Dass politische Impulse für den Wohnungsbau dringend nötig sind, steht für die Verantwortlichen der „Pinnau“ außer Frage, denn steigende Baupreise werden schon aktuell nicht durch mitwachsende Fördersummen ausgeglichen. Und man trägt Sorge, dass ein Teil der stark anziehenden Heizkosten bei der Genossenschaft hängen bleiben, wenn ihre Mieter nicht zahlen können. „Wir haben immer gut gewirtschaftet und können eine Zeitlang kompensieren. Aber wir werden dann nicht mehr neu bauen können“, schilderte Geschäftsführer Steinke die Situation. Dass das nicht passiert, dafür will sich Stegner in der Hauptstadt einsetzen. Auf Initiative der SPD habe Berlin entschieden, das Wohngeld erhöhen und den Kreis der Berechtigten auszuweiten. Stegner: „Das ist ein Schritt, der vielen auf der Mieterseite helfen wird. Aber darüber hinaus muss es weitere Entlastungen geben. Und ich finde, dabei muss der Bund auch über einen Ausgleich für solche Mieter wie die Genossenschaften nachdenken.“ Und auch das Land sehen die Sozialdemokraten in der Pflicht. „Bürger und Unternehmen dürfen in der derzeitigen Energiekrise nicht alleine gelassen werden. Deshalb plädiere ich für einen Härtefall-Fonds des Landes“, machte Landtagsabgeordneter Hölck deutlich. Es gelte, auch den Bestand von sozial orientierten Wohnungsunternehmen wie der „Pinnau“ zu sichern, die in diesem Jahr bereits eine eigentlich anstehende Mieterhöhung ausgesetzt hat, um ihre Kunden zu schonen. Denn darüber konnte Geschäftsführer Steinke Einigkeit unter die Beteiligten des Gespräch feststellen: „Die Pinnau ist eine tolle Gesellschaft!“
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