Der neue Elmshorner Bahnhof wirft noch viele Fragen auf

Gut besucht war die Informationsveranstaltung, zu der unsere Senioren der AG 60plus kürzlich zu den Planungen für den neuen Elmshorner Bahnhof in  das AWO – Stadtteilzentrum auf Klostersande eingeladen hatten. Tobias Gehle, Leiter des Amtes für Projektentwicklung im Elmshorner Rathaus hatte hierzu umfangreiches Material zur Veranschaulichung mitgebracht, von einem Gleisplan für die geplante Erweiterungen im Elmshorner Bahnhof bis zu Fotos zur sogenannten Schweizer Rampe, die zusätzlich zu einem Fahrstuhl einen barrierefreien Zugang zu den Bahnsteigen ermöglichen soll.

Viele Einzelheiten müssen aber noch in den weiteren Planungen mit den Experten und Verantwortlichen von der DB Station und Service geklärt werden. Der Amtsleiter machte deutlich, dass auf Bahngelände die Planungs-und Bauhoheit ausschließlich bei der DB liegen würde. Beruhigend für die Teilnehmenden der  Veranstaltung war immerhin, dass es zu einem ständigen Arbeitskontakt der Experten von der Stadt  Elmshorn kommt. Die dringend notwendige Erweiterung des Bahnhofs und die Verlagerung nach Süden mit einem neuen Haupteingang ist schließlich auch städtebaulich eine „Jahrhundert – Maßnahme“, so der Tenor in der Diskussion. Diskussionsleiter Jürgen Heesch: „Das ist nicht nur ein Schlüsselprojekt für die Elmshorner Innenstadt, sondern für den Bahnverkehr in ganz Schleswig – Holstein.“

Für Elmshorn sind dabei insbesondere die Fragen der Verkehrsanbindung des städtischen und regionalen Busverkehrs noch vollkommen ungeklärt. Wir brauchen hier  kurze nutzerfreundliche Wege, so die Forderung. Auch müsse weiterhin Park and Ride möglich sein, denn viele Bahnnutzer aus den Randlagen der Stadt und dem großen Elmshorner Umland würden auch in Zukunft den Bahnhof mit dem PKW, und nicht mit dem Fahrrad oder dem Bus anfahren wollen und müssen. Die Verdrängung auf die Autobahn nach Hamburg sei schließlich alles andere als eine umweltfreundliche Lösung. Weiter wurde von den älteren Gästen angesprochen die Lage und Ausgestaltung des geplanten neuen Haupteingangs gegenüber vom Buttermarkt, die Zugänglichkeit zu den Bahnsteigen und die Situation bei den Fahrstühlen.

Große Fragezeichen stellten sich auch noch in Bezug auf die Zeitpläne für die Umsetzung der neuen Bahnhofspläne. Tobias Gehle machte nachdrücklich darauf aufmerksam, dass es sich um eine sehr komplexe Gesamtplanung handeln würde unter Beachtung der Vorgaben aus dem Rahmenplan Vormstegen, den Bahnunterführungen, der Krückau und dem Steindammpark wie auch der Neugestaltung der Berliner Straße. Zudem seien die Bahnmaßnahmen im Bahnbereich unter dem laufenden Betrieb „an der „Halsschlagader“ des Bahnverkehrs in Schleswig – Holstein durchzuführen. „Da kommt vieles auf die Bahnnutzer und die Stadt zu“, so der Experte. Viel würde im Zeitablauf auch davon abhängen, wie gut die Bahn sich grundsätzlich für die vielen in Deutschland geplanten Baumaßnahmen ausrüsten würde. „Wenn es ein unbedingt notwendiges Spezialgerät für solche Umbauten in ganz Deutschland gegenwärtig nur zwei Mal gibt, dürfen wir uns über die langwierigen Baumaßnahmen nicht wundern“.

Für unseren Seniorenkreis und die Gäste war es eine sehr aufschlussreiche Veranstaltung. Jürgen Heesch, Stadtverordneter und Mitglied im Vorstand der AG 60plus, schloss die Veranstaltung denn auch nicht nur mit einem Dank und einem kleinen Geschenk an den Referenten, sondern auch dem Hinweis, dass dieses sicherlich nicht die letzte Veranstaltung zu diesem „zentralen Zukunftsvorhaben“ für die Stadt sein wird.