Meine Wochennotizen

Woche 27 – 2023 | 3. – 9. Juli

Montag, 3. Juli:

Morgens werde ich vom Team des Pinneberger Frauenhauses erwartet. Ich besichtige das Haus. Es ist gemütlich, aber etwas in die Jahre gekommen. Es müsste renoviert werden. Daran arbeitet der Trägerverein, aber das Land hat die Finanzierung noch nicht endgültig geklärt. Der Verein steckt viel Energie in Gespräche mit Kreis und Stadt. Alle arbeiten ehrenamtlich!
Dann spreche ich mit den Bewohnerinnen. Sie übergeben mir einen Brief und berichten über ihre Schicksale. Sie haben viele Fragen an mich und wollen mehr über meine Arbeit wissen. In ihrem Brief bitten mich die Frauen dann um meine Unterstützung. Sie wünschen sich unter anderem ein neues, barrierefreies Frauenhaus. Es geht ihnen auch darum, dass gewalttätige Männer sich mehr für ihre Taten verantworten müssten.
Später kommt meine Mitarbeiterin dazu, und wir fahren nach Horst. Da treffen wir Gerlinde Böttcher-Naudiet, die Fraktionsvorsitzende der SPD-Horst und Jana Möller. Es geht mal wieder um den maroden Radweg entlang der L 100, zwischen Horst und Elmshorn. Inzwischen sind die Schlaglöcher noch größer geworden. Was ich fordere, könnt ihr hier nachlesen.
Abends tagt der Vorstand der Elmshorner Stadtfraktion.

Dienstag, 4. Juli:

Ich packe meinen Koffer und will heute in Kiel bleiben, da viel zu tun ist. Eine gemütliche Zugfahrt fällt allerdings aus, denn die Bahn meldet einen Oberleitungsschaden.
Im Landeshaus treffe ich die finanzpolitischen SprecherInnen der anderen Fraktionen. Wir beraten über letzte Details für die Haushaltsplanung des Landtags. Das ist Thema während der morgigen Sitzung des Ältestenrats. Später tagen Fraktionsvorstand und Fraktion.
Abends bin ich beim Sommerfest der Katholischen Kirche, im Garten des Erzbischöflichen Amtes. Das Wetter hat gehalten, es ist kühl, aber sonnig. Kaum zu glauben, dass morgen Unwetter droht.

Mittwoch, 5. Juli:

Über Nacht gibt es anderes Wetter: Abkühlung und Regen. Ich bin schon in Kiel, gehe endlich mal entspannt zur Tagung des Ältestenrats. Wir bereiten die Landtagssitzungen vor. Es geht auch um die Haushaltsplanung.
Mittags bin ich bei der Verleihung der „Emmi“ dabei: All to’n achten Maal verleeht Landdag, Bildungsministerium un Heimatbund de „Emmi – den Oscar för Nedderdüütsch“. Söven Priesdräger nehmen de „Meerjungfro ut Iesen“ entgegen. Dat sünd würklich groot Projekte, to’n Bispeel en Platt-Podcast un eene digitale Museumsführung op Platt.
Vor der Nachhausefahrt gehe ich noch zur Mitgliederversammlung des Landesfrauenrats. Als Landtagsabgeordnete bin ich da außerordentliches Mitglied, darf über meine Arbeit berichten. Heute geht es um Orden und Ehrungen. Ein Problem, denn zu wenige Frauen werden vorgeschlagen. Dabei möchte das Bundespräsidialamt eigentlich mindestens 40 Prozent an Vorschlägen für weibliche Kandidatinnen. Dazu hatte ich auch eine Kleine Anfrage gestellt. Also: Frauen, ran an die Orden!
Durch den abflauenden Sturm fahre ich zurück.

Donnerstag, 6. Juli:

Heute fährt der Zug wieder, und es geht nach Kiel. Hier tagt der Finanzausschuss. Es gibt eine Aussprache zum Tätigkeitsbericht der Geldwäscheaufsicht beim Finanzministerium für den Zeitraum 2020 bis 2022. Aus eigener Erfahrung kenne ich das Thema.
Ich finde: Da kann das Finanzministerium bei den Finanzämtern mal ein bisschen Gas geben, denn die Staatssekretärin kann nicht mal sagen, ob es eine Dienstanweisung zu dem Thema gibt – echt schwach!
Abends, in Elmshorn, bin ich bei einer Veranstaltung des Kulturforums der SPD im Kreis Pinneberg. Heute sind wir zu Gast beim Elmshorner Künstler Anders Petersen. Es geht um das Thema Kultur und Partnerschaften – wie kann Kunst die Menschen verbinden? Mit dabei sind auch zwei Galeristen aus Hamburg, die afrikanische Kunst vertreiben.

Freitag, 7. Juli:

Heute besuche ich das Team des Frauenhauses Wedel. Auch hier sind die Mittel für die Arbeit und den Betrieb der Einrichtung knapp. Es werden eigentlich mehr Plätze für die Schutz suchenden Frauen benötigt. Überdies wünschen sich die Mitarbeiterinnen mehr Verständnis der Behörden, wenn es um Gewaltschutz geht. Außerdem ist auch der Mangel an bezahlbaren Wohnungen wieder Thema.
Nach einem Zwischenstopp im Büro geht es weiter zur Schuldnerberatung der AWO in Elmshorn. Um die Ausstattung mit Finanzen muss sich die Beratungsstelle derzeit keine Sorgen machen, denn der Kreis übernimmt die Finanzierung von zusätzlichem Personal.
Mehr Geld vom Land gibt es leider nicht. Das sollte nicht sein. Denn im Gespräch macht Leiterin Dana Bogner die Notwendigkeit deutlich. Insgesamt gab es im Jahr 2022 im Kreis Pinneberg 1633 Beratungsfälle, davon sind 35 Prozent Verbraucherinsolvenzen. 39 Prozent der Menschen erhielten eine Schuldnerberatung. 26 Prozent nutzten die telefonische Kurzberatung. Später wird dann auch ein Termin für eine ausführliche Beratung gemacht. Viele alleinerziehende Frauen gehören zu den Hilfesuchenden. Die Gründe sind meist zu geringes Einkommen, ausbleibende Unterhaltszahlungen und auch mangelnde Kenntnisse über Sozialleistungsansprüche, also Wohngeld oder Grundrente. Auch hohe Dispo-Zinsen werden zunehmend zum Problem. Die Mitarbeitenden sind sehr motiviert, trotz hoher Arbeitsauslastung. „Wir haben megaviel zu tun, aber wir lieben unseren Job! Wir helfen Menschen“, sagen sie.

Sonnabend, 8. Juli:

Ich muss heute früh los, fahre nach Tangstedt in den Kreis Segeberg. Das Gut Wulksfelde ist mein Ziel. Da trifft sich die Stadtfraktion zur Klausur. Wir besprechen unsere Arbeitsplanung.
Am Nachmittag geht es weiter nach Brande-Hörnerkirchen. Dort feiert der SPD-Ortsverein im wahrsten Sinne des Wortes ein heißes Sommerfest. Zum Festprogramm gehört auch die Ehrung langjähriger Mitglieder. Das mache ich immer wieder gern.

Sonntag, 9. Juli:

Heute ist Zeit für Haus und Garten.