„Kein Studium und keine Ausbildung darf am mangelnden Wohnraum scheitern.“
„Der Bund fördert die Bundesregierung die Schaffung von Wohnheimplätzen für Studierende und Auszubildende mit dem Sonderprogramm ‚Junges Wohnen‘“, berichtet Stegner. „Bundesbauministerin Klara Geywitz stellt den Ländern 500 Millionen Euro an Finanzhilfen im Rahmen des sozialen Wohnungsbaus im Jahr 2023 zur Verfügung.“ Die Bundesländer ergänzen die Mittel um mindestens 30 Prozent der in Anspruch genommenen Bundesgelder. Sie sind auch für die Umsetzung zuständig.
„Jetzt ist erstens wichtig, dass Kiel die Bundesmittel in vollem Umfang nutzt. Zweitens ist das eine gute Grundlage, um den Bereich mit einem richtigen Masterplan anzugehen. Und drittens sind die 30 Prozent Landesmittel nur die Untergrenze“, sagt Hölck, der auch Sprecher der Landtags-SPD für den Bereich Bauen ist. „Jede Investition darüber hinaus zahlt sich aus.“ Besonders wegen des aktuellen Fachkräftemangels finden es die Sozialdemokraten wichtig, dass jungen Menschen neben guten Bedingungen bei Ausbildung oder Studium auch bezahlbarer Wohnraum angeboten wird, von dem der Ausbildungsplatz, die Berufsschule oder Universität gut zu erreichen sind.
Die Finanzmittel können für den Aus-, Neu- oder Umbau neuer Wohnheimplätze für Auszubildende und Studierende verwendet werden. Zudem können aus dem Programm auch bereits bestehende Wohnheimplätze energetisch modernisiert werden.
Was Wohnraum für Auszubildende angeht, haben die beiden SPD-Abgeordneten noch eine weitere Forderung ans Land. „Auszubildende haben im Gegensatz zu Studierenden mit dem Deutschen Studentenwerk keinen einheitlichen bundesweiten Träger. Die Studierendenwerke in den Ländern könnten diese Funktion übernehmen, doch dazu fehlt ihnen die gesetzliche Grundlage, die auf Länderebene geschaffen werden kann“, macht Stegner deutlich. Und Hölck berichtet: „In Hamburg ist dies bereits der Fall. Das Landesgesetz über das Studierendenwerk Hamburg regelt, dass auch Azubis das Wohnen in Studi-Wohnheimen gestattet wird. Das ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Schritt, den wir auch in Schleswig-Holstein machen sollten.“
Dabei muss nach Auffassung der Parlamentarier auch über die großen Hochschulstandorte im Norden hinausgedacht werden. „Wir haben im Kreis Pinneberg mit Wedel und Elmshorn auch zwei Städte mit Hochschulen. Und auch dort ist das Wohnen für junge Leute in Studium und Ausbildung nicht gerade günstig. Auch hier sind Modelle für junges Wohnen über das Programm von Klara Geywitz durchaus vorstellbar“, finden Stegner und Hölck.