„Ein Impulsgeber für den ländlichen Raum“ — SPD-Abgeordnete informieren sich über die AktivRegion Pinneberger Marsch und Geest

Für die AktivRegion Pinneberger Marsch und Geest sind es gerade spannende Zeiten: Seit April läuft die neue Förderperiode, im Juli sind mit der Entwicklung eines außerschulischen Lernortes bei der GAB in Kummerfeld und der Schaffung einer neuen Personalstelle als „Citymanager*in“ in Wedel die ersten beiden Projektanträge positiv beschieden worden. Für die Kreis Pinneberger SPD-Abgeordneten Ralf Stegner (Bundestag), Thomas Hölck (Landtag) und Hans-Peter Stahl (Vorsitzender der Kreistagsfraktion) Grund genug, sich über die Arbeit der „Ideenschmiede“ zu informieren – und gleichzeitig das Gespräch über die Sorgen der Aktiven zu suchen, die Entwicklung des ländlichen Raums könne zum Berliner Sparziel werden.

Trafen sich zu einem engagierten Austausch über Fördermöglichkeiten für den ländlichen Raum: Frank Schoppa, Vorsitzender des Vereins AktivRegion Pinneberger Marsch und Geest, Hans-Peter Stahl, Vorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion, Dirk Appel und Greta Jöhnk von der Geschäftsstelle (RegionNord - Büro für Regionalentwicklung), Thomas Hölck, SPD-Landtagsabgeordneter und -Kreisvorsitzender und Bundestagsabgeordneter Ralf Stegner. Bild: SPd-Bürgerbüro

„Wir wissen, was wir an der Arbeit der AktivRegionen als Impulsgeber für den ländlichen Raum haben.“ Ralf Stegner

„Wir müssen uns alle sieben Jahre neu aufstellen und uns als Instrument zur Förderung und Mobilisierung des ländlichen Raums auch ein wenig neu erfinden“, machte Frank Schoppa, Vorsitzender des Vereins AktivRegion deutlich. Er ist der Kopf der ehrenamtlichen Struktur und im Kreis auch als Vorsitzender des Fördervereins Deutsches Baumschulmuseum und des Fördervereins Kulturlandschaft Pinneberger Baumschulland bestens vernetzt. Sein Anliegen: Die Möglichkeiten der AktivRegion bekannter machen und Gemeinden und Stadt-Umland-Kooperationen mit kleinen, mittleren oder auch größeren Projekten zu helfen. „Das geht von Kleinstprojekten wie zum Beispiel Rastplätzen an Radwegen mit einem Fördervolumen von bis zu 20.000 Euro bis zu anspruchsvollen Projekten, die einige hunderttausend Euro kosten bis Ortsentwicklungskonzepten, aus denen dann sogenannte Schlüsselprojekte der Gemeinden entwickelt werden, die einige Millionen Euro kosten können. Auch Schoppas Heimatort Haseldorf hatte sich in der letzten Förderperiode mit Hilfe der AktivRegion auf den Weg gemacht, ein solches Konzept zu erarbeiten. Im Anschluss wurde die Umsetzung von einem „Dorfkümmerer“ unterstützt und moderiert.

Zu den Dingen, die das Angebot der AktivRegion so einzigartig machen, gehört eine effiziente professionelle Struktur: Dirk Appel, Greta Jöhnk und Silke Petruschat  vom Büro für Regionalentwicklung RegionNord in Itzehoe sind für die Geschäftsstelle der AktivRegion Pinneberger Marsch und Geest tätig und machen dabei weit mehr, als die Projekte zu unterstützen. „Wir begleiten von der Projektidee bis zur Umsetzung“, berichtete Appel den SPD-Politikern. Seine Sorge ist, dass es bei der Finanzierung der Schlüsselprojekte aus den Ortsentwicklungsplänen über die Bundesmittel für die „Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz“ (GAK) künftig schwieriger werden könnte. „Nach unseren Informationen will der Bund die GAK-Mittel erheblich kürzen. Das würde uns insbesondere bei den Projekten der Orts- und Ortskernentwicklung empfindlich treffen“. Die Bitte der AktivRegion-Vertreter an Bundes- und Landespolitiker sei deshalb, sich für die Fortsetzung der Zahlungen stark zu machen.

Dieser Aufforderung wollen sowohl MdB Ralf Stegner als auch MdL Thomas Hölck gerne nachkommen. „Wir wissen, was wir an der Arbeit der AktivRegionen als Impulsgeber für den ländlichen Raum haben“, betonte Stegner, der besondere Sympathie für Projekte wie das in der vergangenen Förderperiode realisierte Wärmenetz für kommunale Liegenschaften in der Gemeinde Heist hat. „Wenn wir die Fördermöglichkeiten auch nutzen, um die Energiewende voranzubringen, schlagen wir zwei Fliegen mit einer Klappe“, so Stegner. Er hat in der Sache bereits erste Kontakte zu den Haushaltsexperten seiner Fraktion geknüpft und dabei erfahren, dass das Land in einigen Bereichen seine GAK-Mittel zuletzt gar nicht ausgeschöpft hat. „Das ist zum Beispiel bei den Mitteln für ‚ländliche Entwicklung‘ so. Und auch beim ‚präventiven Hochwasserschutz‘. An diesen Stellen wird es schwer, etwas gegen Kürzungen einzuwenden.“ Er geht davon aus, dass die Einsparungen jedenfalls nicht so stark ausfallen, wie in einigen Sommer-Schlagzeilen zu lesen war. „Dafür sind aber auch Cem Özdemir als zuständiger Fachminister im Bund und Landesminister Tobias Goldschmidt in der Pflicht.“ Goldschmidt verhandelt die GAK-Mittel für Schleswig-Holstein mit dem Bund.

Auch Hölck will sich dafür engagieren, dass die AktivRegionen weiterhin auskömmlich ausgestattet werden. „In der vergangenen Periode sind in der Region Pinneberger Marsch und Geest mit Fördergeldern in Höhe von 8,7 Millionen Euro Investitionen von 25,2 Millionen Euro ausgelöst worden. Wir reden hier also auch von einem regionalen Investitionsprogramm. Auch dafür lohnt es, sich einzusetzen!“ Dem Landtagsageordneten und SPD-Kreisvorsitzenden ist besonders wichtig, dass die ländlichen Räume auf Kreis-, Landes- und Bundesebene im Fokus bleiben. „Hier müssen wir uns besonders kümmern. Es darf gar nicht erst der Eindruck entstehen, dass diese Bereiche abgehängt werden.“ Diese Sichtweise unterstützt auch der Kreistagsfraktionschef der Sozialdemokraten. Ihm hat besonders das Nachtbusprojekt der AktivRegion Pinneberger Marsch und Geest gefallen. „Das ist ursprünglich von einer Schülerinnen- und Schülerinitiative mehrerer Dörfer ausgegangen, als Projekt gefördert worden und schließlich von der Kreispolitik übernommen worden. So sollte Kreispolitik öfter funktionieren!“ Damit das passiert, will Stahl den Kontakt zwischen den Fachpolitikern des Kreises mit der AktivRegion verbessern und verstetigen. „Es gibt auf beiden Seiten gute Ideen und tolle Initiativen. Es ist an der Zeit, dass wir nicht mehr parallel, sondern gemeinsam arbeiten.“