Es wird höchste Zeit: Wir von der SPD-Fraktion im Kieler Landtag fordern die Einführung einer landesweiten Katzenschutzverordnung. Einen entsprechenden Antrag werden wir während der aktuellen Landtagssitzung einbringen.
Warum das jetzt nötig ist: Es ist das große Leid der Streunerkatzen, die hungernd, voller Parasiten und Krankheiten in den Kommunen vor sich hin vegetieren und sich – da sie unkastriert sind – ungebremst vermehren.
Die Folge von mangelndem Schutz vor Vermehrung sind steigende Zahlen verwahrloster Katzen, die entweder freileben oder in Tierschutzorganisationen abgegeben werden. Das hat die bereits bestehende personelle und finanzielle Überlastung der Tierheime im Echten Norden noch vergrößert.
Und: Mehr als 2000 frei lebende Katzen wurden im vergangenen Jahr von Jägern in Schleswig-Holstein erschossen.
In Schleswig-Holstein ist es nach Paragraph 13b des Tierschutzgesetzes derzeit noch den Gemeinden überlassen, ob sie eine Kastrations- und Registrierungspflicht erlassen. Gebrauch davon haben bislang nur Mölln, Ratzeburg und das Amt Nordsee-Treene gemacht. In Lauenburg besteht lediglich eine Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht.
Ich stelle mir landesweiten Katzenschutz nach niedersächsischem Vorbild vor. Danach soll es für Katzen eine landesweite Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Freigängerkatzen geben. Eine solche Verordnung hatte der niedersächsische Landtag in Hannover im Juni beschlossen.
Unser SPD-Antrag fordert außerdem eine begleitende Informationskampagne, einen Härtefallfonds für finanzschwache Tierhaltende und sieht außerdem Ausnahmetatbestände von der Kastrationspflicht vor.
Der Deutsche Tierschutzbund Schleswig-Holstein fordert bereits seit langem eine Katzenschutzverordnung, um dem Elend streunender Katzen zu begegnen.
Ich bin daher von der Notwendigkeit des Antrags überzeugt. Aber die schwarz-grüne Landesregierung hält sich zu dem Thema bisher weitgehend bedeckt. Gerade in der CDU-Fraktion scheint es noch Vorbehalte gegen eine umfassende Katzenschutzverordnung zu geben. Und auch die Grünen fordern offiziell bislang nur eine Registrierungspflicht für Katzen und Hunde.